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Sonntag, 8. April 2012

Testbericht zu Ninja Gaiden Sigma Plus

System: PlayStation Vita                         Texte: deutsch
Release: 22.02.2012                                 Sprachausgabe: englisch
Genre: Action                                             Version: USA/Kanada
Entwickler: Tecmo-Koei                           Altersfreigabe: Mature 17+
Spieler: 1                                                    Speicherkarte: 16 MB


Ninja Gaiden Sigma Plus heißt Tecmo-Koeis Einstand auf der PS Vita und Fans dürfte das Spiel mittlerweile bestens bekannt sein. Bereits auf der Xbox im Jahre 2004 durfte man mit Ryu Hayabusa allerlei Gegner zerschnetzeln. Damals noch unter der Führung von Tomonobu Itagaki wurde dieses Actionspiel gefeiert und mit Lorbeeren überhäuft. 

2008, kurz vor Release des zweiten Teils verließ er aus internen Gründen Team Ninja und manche sind der Meinung, dass es seitdem steil bergab mit der Serie ging. Mit einer neuen Spitze und jeder Menge Enthusiasmus entschied man sich schließlich 2009 dazu, das Spiel auf der PS3 neu aufleben zu lassen. Es bestach neben deutlich besserer Grafik noch mit einigen Neuerungen wie dem Missionsmodus, Rachel als spielbarer neuer Charakter und der Einbeziehung der Bewegungssensoren des PS3-Controllers bei der Nutzung der Ninpos. 

Dieses Jahr, pünktlich zum Release der PS Vita, wurde dann die erneute Inkarnation mit dem kleinen Zusatz "Plus" in Europa und den USA veröffentlicht und um letztere Version geht es in diesem Testbericht.

Story
Wieder einmal schlüpft ihr in die Rolle von Ryu Hayabusa, dem direkten Nachkommen der Drachendynastie. Wie es sich für einen Ninja nunmal gehört agiert er stets unerkannt in geheimer Mission und die Mission sieht vor, dass er den Angriff des vigurischen Reiches auf sein Heimatdorf rächt und deren Anführer Doku besiegt. Soweit die Kurzform der Geschichte, die aber im Spiel nur eine nebensächliche Rolle einnimmt.

Gameplay
Ihr beginnt das Spiel in Ryus Heimatdorf und kämpft euch durch die Lande bis hin zum vigurischen Imperium. Das Spiel ist dabei stets sehr auf die Kämpfe ausgelegt. Stellt ihr euch ungeschickt an können bereits auf der leichtesten Stufe wenige Treffer euer Ende bedeuten. Ihr habt die Möglichkeit, euch mit Elixieren zu heilen, aber diese sollten nur in Notfällen verwendet werden. Besonders auf höheren Schwierigkeitsstufen. 

Mit den Kombos eurer Waffen zerschnippelt ihr jedenfalls eure Gegner und zerschnippeln ist in dieser Version wörtlich gemeint. Im Gegensatz zu allen anderen Länderversionen erlaubt die US-Version nämlich sogar das enthaupten der menschlichen Feinde. Es ist zwar nicht übermäßig brutal dargestellt, in Kinderhände gehört das Spiel aber deshalb noch lange nicht. Zumindest erleichtert euch diese Tatsache ein ums andere mal eine knifflige Stelle, da die Gegner somit natürlich sofort sterben. 

Gerade die Intensität der Kämpfe macht dieses Spiel zu einer Besonderheit. Auf Geschicklichkeitseinlagen in Form von halsbrecherichen Sprüngen und Klettereinlagen wurde dafür nahezu komplett verzichtet. Erst kurz vor Schluss werden eure Jump'n Run Skills etwas auf die Probe gestellt.Wer den Gegnern richtig einheizen will tut dies mit den begrenzt zur Verfügung stehenden Ninpos, einer Art von Magie die sich gegen einen oder auch alle Gegner im Umkreis richten kann. Mit dem Rückseiten-Touchpad könnt ihr die Attacke zusätzlich verstärken. Mittels Neigungssensoren lässt sich mit dem Bogen zielen, was aber durch die Knöpfe leichter von der Hand geht. Ansonsten bleiben die Möglichkeiten der Vita aber ungenutzt.

Grafik
Ninja Gaiden war auf der Xbox und später auf der PS3 schon ein schöner Augenschmaus mit ansehnlichen Effekten. Auch die PS Vita Version bildet da keine Ausnahme. Sie reiht sich grafisch ungefähr auf gleicher Stufe mit der PS3-Version ein und zeigt, wenn auch nicht ganz so eindrucksvoll wie Uncharted: Golden Abyss, zu was die Hardware im Stande ist.

Sound 
Die Musik des Spiels ist inspiriert durch fernöstliche Klänge und fügt sich jederzeit gut ins Geschehen ein. Ebenfalls erwähnenswert sind die sehr guten Soundeffekte wenn eure Klinge auf verschiedene Materialien trifft.  

Das gefällt mir an Ninja Gaiden Sigma Plus:
- Sehr gut gemachte Kämpfe, die mitunter viel Taktik erfordern
- schnelle und flüssige Bewegungsabläufe erzeugen gute Dynamik
- Saubere Grafik und zum Teil sehr schöne Effekte
- gelungene Soundeffekte und unaufdringliche Musik

Das gefällt mir nicht an Ninja Gaiden Sigma Plus:
- Relativ wenig Abwechslung durch ständige Kämpfe
- Kamera steht selten optimal und bedarf viel Nachjustierung
- auf höheren Schwierigkeitsgraden frustrierend schwer (fast unfair)
- Die speziellen Funktionen der Vita werden zu wenig genutzt 

Fazit: Ein gelungenes Remake, das Team Ninja hier abgeliefert hat. Es bietet allerdings wenig neues und nutzt die innovativen Möglichkeiten der PS Vita nahezu garnicht aus. Die taktisch gut gemachten Kämpfe wissen zu begeistern, auch wenn teilweise übertrieben viele Gegner auf dem Screen auftauchen und Ideenarmut vermuten lassen. Grafisch und akustisch gibts nichts zu meckern und es läuft angenehm flüssig. Menschen mit schwachem Herz würde ich raten, sich den Kauf zwei mal zu überlegen, da es relativ schnell sehr (und damit meine ich SEHR) knackig wird. Alle abgehärteten Oldschool-Actionfans können es sich anschauen. 

Ich gebe dem Spiel gute 7 von 10 Punkte.

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