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Montag, 9. April 2012

Testbericht zu Ridge Racer

System: PlayStation Vita                        Texte: deutsch
Release: 22.02.2012                                Sprachausgabe: englisch
Genre: Rennspiel                                      Version: England
Entwickler: Namco-Bandai                     Altersfreigabe: PEGI 3
Spieler: 1-8                                                Speicherkarte: 20,48 MB


Die Ridge Racer Serie hatte ihre Geburtsstunde 1993 in den japanischen Spielhallen. Zum japanischen Release der PlayStation am 03.12.1994 war es das erste Spiel, das für die neue Konsole erschien. Damals hätten wohl nicht viele gedacht, dass darauf mittlerweile 6 Hauptteile und mehrere Ableger folgen und es seit Jahren längst zu den größten etablierten Rennspiel-Reihen überhaupt gehört. Es hob sich stets von der Masse der immer realistischer werdenden Simulationen ab und hat wahrscheinlich die Driftsteuerung erst populär gemacht. Auch wenn der Erfolg nie an Sonys Gran Turismo-Reihe herangekommen ist, hatte und hat Ridge Racer sehr viele Fans.


Was damals und danach immer ein Erfolg war kommt auch heute noch gut an dachte sich Namco-Bandai und ließ es sich natürlich nicht nehmen, auch für die PS Vita einen neuen Teil anzubieten. Immerhin musste man eine Tradition einhalten, die besagt, dass zu jedem Launch einer neuen PlayStation-Plattform ein neuer Ridge Racer-Teil herausgebracht wird. Wieso man dieses mal aber das Gefühl nicht los wird, dass etwas mehr Zeit dem Game besser getan hätte erfahrt ihr in meinem Testbericht.

Gameplay
Das Gameplay von Ridge Racer zu beschreiben fällt nicht schwer. Es ist ein Rennspiel, genauer gesagt ein Arcade-Racer und das soll heißen ihr fahrt sprichwörtlich wie der Teufel um den ersten Platz. Bremsen muss man im Grunde nie. Kurven werden je nach Winkel entweder mit Vollgas oder leicht gedrosselter Geschwindigkeit mit spektakulären Drifts durchfahren. Das sieht nicht nur cool aus und spart Zeit, sondern erhöht zusätzlich die Nitro-Anzeige, die ein sehr wichtiges Element in Ridge Racer ist. Je länger ihr nämlich die Reifen abreibt desto schneller füllt sich die Anzeige und wenn sie voll ist kann sie je nach Upgrade in bis zu drei Einzelstufen oder auf einmal verbraucht werden, was einen Geschwindigkeitsrausch der Extraklasse zur Folge hat. 

Wie in allen Teilen so üblich müsst ihr euch auch hier nicht um Einstellungen an euren Autos scheren. Es gibt lediglich ein kleines Tuningsystem, bei dem man mit Credits, die man sich für gute Rennen verdient hat, verschiedene Verbesserungen kauft und diese dann in das Auto integriert. Einmal eingebaut gelten die Verbesserungen für jedes Auto gleichermaßen, so dass die Wahl des Fahrzeugs ganz allein von eurem visuellen Geschmack abhängt. 

Die Steuerung geht gewohnt gut von der Hand und man hat das gekonnte driften schnell raus. Der Vorteil dabei ist, dass gerade gegen menschliche Gegner spannende Rennen garantiert sind, da alle die gleichen Voraussetzungen haben und es wenig Raum für Anpassungen gibt. Onlinerennen, Zeitrennen und Rennen auf Punkte sind möglich, später kommt noch ein Duellmodus hinzu. Ganz klar fehlen tut dem Spiel aber ein Karrieremodus im eigentlichen Sinne. 

Stattdessen fährt man immer wieder die selben Strecken, sammelt Punkte, verbessert seine Zeiten und holt nebenbei ab und zu eine Trophäe. Der Umstand, dass dieses Spiel zum Budgetpreis erschienen ist gleicht es zwar wieder etwas aus, aber ich hätte mir gewünscht, dass Namco-Bandai ein größeres Gesamtpaket geschnürt hätte. 

Grafik
Man muss Namco-Bandai zugestehen, dass sie wissen, wie man eine neue Hardware gleich zu Beginn gut ausnutzt. Auch auf der PS Vita macht Ridge Racer einen sehr ordentlichen Eindruck und kann mit netten Lackspiegelungen, hübschen Lens Flare Effekten auf den Strecken und detailierten Landschaften durchaus überzeugen. Es läuft dabei auch noch konstant in 60 FPS. Hier wurde gute Arbeit geleistet.

Sound
Eine große Stärke der Ridge Racer-Serie war immer die gute musikalische Untermalung. Auch dieses Spiel macht da keine Ausnahme. Vorausgesetzt ihr habt euch kostenlos die ganzen Music Packs aus dem PSN runtergeladen. Die Musik treibt das Geschehen auf der Strecke gut an und die Motorengeräusche sind für einen Arcade-Racer auch völlig ok. Lediglich der Kommentator, der auf euren Wunsch männlich oder weiblich ist, könnte etwas weniger nervig sein.

Das gefällt mir an Ridge Racer
- sehr gute und eingängige Steuerung
- Rennen gegen menschliche Gegner macht Spaß
- schicke und detailierte Grafik
- flotte Musik, die gut antreibt

Das gefällt mir nicht an Ridge Racer
- kein Karrieremodus, dadurch wenig Langzeitspielspaß
- Kommentator wird schnell nervig

Fazit: Ridge Racer ist auch auf der PS Vita ein sehr gelungenes Rennspiel. Es ist spielerisch und technisch einwandfrei. Leider macht der mehr als dürftige Umfang alles zunichte. Es ist ja aufmerksam von Namco-Bandai, dass sie direkt in der Erstauflage des Spiels einen DLC-Code für kostenlose neue Autos und Strecken beilegen. Dies hätte allerdings ebenso wie ein vernünftiger Karrieremodus definitiv fest ins Spiel gehört. Somit bleibt ein insgesamt fader Beigeschmack, da die Langzeitmotivation nur durch Onlinerennen und der Jagd nach besseren Zeiten aufrecht erhalten wird. Bessere Zeiten kann man den Entwicklern daher nur ebenso all zu sehr wünschen, denn diese Serie verdient etwas besseres. Fans von Rennspielen können bei dem günstigen Preis zuschlagen, sollten sich aber im Klaren über den mangelnden Umfang sein.


Ich gebe Ridge Racer daher noch gnädige 6 von 10 Punkte.

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