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Samstag, 8. September 2012

Ouya - Die Kickstarter Konsole

Wenn ihr meinen Blog aufmerksam verfolgt habt werdet ihr wissen, dass ich bislang nur über Nintendo, Sony und Microsoft berichtet habe. Nun aber will ein weiterer bislang völlig unbekannter Herausforderer ein Stück vom großen Kuchen abhaben. Diese Konsole nennt sich Ouya und ist die erste Konsole, die von der Crowdfunding-Plattform Kickstarter finanziert wurde. 

Kurz angerissen wem Kickstarter nichts sagt: Mittels Spenden von Privatleuten wird es möglich gemacht, dass Entwickler ihre Projekte finanzieren so wie z.B. die Ouya oder auch Spiele wie Baphomets Fluch 5 oder das neue Giana Sisters und Shadowrun. Man kann Beträge von $1 zu $10000 spenden und erhält bei erfolgreicher Finanzierung den jeweils an die Spendenhöhe gekoppelten Content wie z.B. das fertige Spiel mit lauter Merchandise-Gedöns dazu oder bei höheren Summen auch mal ein gemeinsames Essen mit dem Entwickler-Team. Diese Methode scheint sich großer Beliebtheit zu erfreuen, weshalb schon mehrere vielversprechende Projekte finanziert wurden. Soweit zu Kickstarter. Hier soll es nun aber speziell um Ouya gehen. 

Bei Ouya handelt es sich um eine Konsole mit Android-Betriebssystem. Ja, ihr habt richtig gelesen. Jenes Android, welches momentan den Standard bei Smartphone-Games darstellt. Würde es sich um ein Handheld handeln wäre dieser Schritt evtl. noch verständlich, aber nein. Die Entwickler von Ouya haben sich für eine Heimkonsole entschieden. Groß wie ein Zauberwürfel (auch bekannt als Rubik's Cube) und somit die kleinste Konsole überhaupt und ohne Kompatibilität zu Datenträgern schickt sie sich an, im April 2013 für $99 den Markt durcheinander zu wirbeln. Als Spiele soll es Umsetzungen bekannter Android-basierter Spiele geben wie Angry Birds, Temple Run oder Doodle Jump. Alles klassisch mit Pad steuerbar. Wer sich jetzt noch nicht die Tränen vor lachen weggewischt hat muss wissen, dass Ouya Entwicklerin Julie Uhrman bekannt gab, dass man den drei großen Konsolen-Herstellern ordentlich Konkurrenz machen will.
Ein frommer Wunsch. Bloß mich würde es wundern, wenn Kunden eine Konsole mit hoffnungslos veralteter Technik kaufen, nur um kurze Casual-Spiele auf dem Fernseher zu spielen. Die Idee bis hin zum Design und der Auslegung auf Downloads-only ist von vorne bis hinten schlecht durchdacht. Dass es die Konsole überhaupt in die Produktion schafft ist im Grunde schon die größte Überraschung und Freude der Entwickler, von der sie besser lange zehren sollten wenn die Plattform im nächsten Jahr auf offenem Gelände von der Konkurrenz zerlegt wird. Wie seht ihr diese Entwicklung? Glaubt ihr da kommt eine Innovation auf uns zu, die es wert ist beachtet zu werden oder seid ihr auch der Meinung, dass es nur zu einem kurzem aufblitzen kommen wird?

4 Kommentare:

  1. ch glaube nicht, dass man die nächste Playstation technisch übertreffen möchte, sondern vielmehr den Umstand nutzen möchte, dass der Umsatz mit Minispielen z. B. aus dem Android Store so groß geworden ist. Keine Ahnung was die da an Technik einbauen wollen aber auf Angry Birds braucht man es wohl nicht zu beschränken, da ja auch ein gamepad mitgeliefert wird. Cloudgaming ist ja auch ein Stichwort wer Zukunft, also wo alles auf einer Serverfarm vorberechnet wird und dann als Stream an das Empfangsgerät geliefert wird, das dann keine 250 € Kiste mehr zu sein braucht.
    (Evtl. wird das dann auch ein seit der IFA als SmartTV bekanntes Gerät sein, das nicht nur Fernseher ist sondern gleich auch Wlan, verschiedene Mediathek Apps Webcam und Sprach/Gestensteuerung mitbringt... Das wäre dann wiederum die Konkurrenz zur Ouya.

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  2. Da wird natürlich mehr kommen als Angry Birds. Einige technisch aufwändigere Spiele sind auch drin, wobei wir bei technisch aufwändig jetzt von ca. 10 Jahre alter Grafiktechnologie sprechen und die erfolgreichsten Android-Games sind nunmal solche wie Angry Birds, die man bald auch in HD zocken kann wenn man es unbedingt in groß auf dem TV-Bildschirm braucht. Für Cloudgaming ist die Zeit noch nicht reif und Technik-Schnickschnack wie Sprach/Gestensteuerung bietet Microsoft mit Kinect auf der Xbox360 schon länger und es wird trotzdem gnadenlos von der Mehrheit der Zocker ignoriert.

    Man muss sich halt die Frage stellen welche Zielgruppe das Team hinter der Ouya ansprechen will und welches Ziel sie überhaupt verfolgen, denn das was sie momentan planen geht deutlich an dem vorbei was die Spieler möchten. Um im Alleingang eine Revolution zu starten fehlen ihnen sowohl die Mittel als auch Erfahrung vom Videospielemarkt. Deshalb sehe ich das sehr skeptisch.

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  3. Es geht vielleicht an den Core Gamern vorbei, aber die Masse an Casual-Nutzern bringt mit einfachen Spielen den größeren Umsatz und darum gehts ja.
    Sogar Ubisoft und EA möchten ja Ihre Geschäftsstrategie langfristig auf f2p umstellen und das auch auf den kommenden Konsolen.

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    1. Dann haben sie sich bereits das Grab geschaufelt. Es ist zwar richtig, dass der Casual-Markt nicht zu unterschätzen ist, aber die Mobilität macht eben den Reiz aus. Ein kurzweiliges Spielchen für ein paar Cent oder wenige Euro schnell runterladen und in der Bahn oder in der Pause zocken. Dieses Konzept geht auf und ist auch zukunftsträchtig. Mit Ouya wird aber versucht genau das auf den Heimbereich auszudehnen und da liegt der Hund begraben, denn Spieler bevorzugen an Heimkonsolen nachweislich umfangreichere Spiele. Es soll halt etwas besonderes darstellen wenn man sich schon die Zeit nimmt, es sich gemütlich vor dem TV bequem zu machen. Minispiele zünden auf dieser Ebene nicht.

      Free 2 Play ist ja wieder eine ganz andere Sache, bei der man schauen muss ob es nicht einfach nur eine große Blase ist, die bald wieder zerplatzt. Auf kommenden Konsolen wird es entgegen deiner Aussage noch kein Thema sein. Man will weiter an materiellen Datenträgern festhalten. Zumindest noch in der kommenden Generation.

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